Seit 10 Jahren unterrichte ich im Kindergarten. Viele Kinder und Eltern die ich in dieser Zeit kennenlernen und begleiten durfte, haben einen Migrationshintergrund. In meinem privaten Umfeld gibt es viele Partnerschaften, bei welchen ein Partner oder eine Partnerin keinen Schweizer Pass besitzt und auch der Wirt von meinem Lieblingslokal kam erst vor wenigen Jahren in die Schweiz. So wie mir geht es vielen von uns. Wir haben in unserem Umfeld eine bunte Mischung von Menschen mit einem ganz verschiedenen Hintergrund und das ist auch gut so. Die Integration dieser Menschen und ihre Zugehörigkeit zu unserer Gesellschaft ist ganz selbstverständlich. Sie haben die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen auch. Am kommenden Sonntag könnte sich diese Gleichbehandlung bei einer Annahme der Durchsetzungsinitiative der SVP fundamental ändern. Von heute auf morgen könnten sie aufgrund des geringsten Vergehens automatisch und ohne Berücksichtigung ihrer persönlichen Umstände ausgeschafft werden. Durch die Willkürklausel die nicht zwischen Bagatelldelikten und schweren Verbrechen unterscheidet, würden zahlreiche Familien auseinandergerissen. Diese Unverhältnismässigkeit würde permanente Angst und Unsicherheit verursachen. Und dies wiederum würde sich ganz sicher auch auf ein langfristiges Zugehörigkeitsgefühl und eine nachhaltige Integration auswirken. Die Durchsetzungsinitiative macht kaputt, was uns alle schützt, indem sie den Rechtsstaat und die Menschenrechte ausser Kraft setzt. Deshalb am 28.2.16 ein klares Nein!