Rede zur Motivation für die Nationalratswahlen an der Geschäftsdelegiertenversammlung der SP BL
Liebe Genossinnen, liebe Genossen
«Es ist höchste Zeit, dass Ethik, Gerechtigkeit, nachhaltiges Gleichgewicht unsere Anliegen werden. Denn uns drohen schwerste Gefahren, die dem Abenteuer Mensch auf einem für uns unbewohnbar werdenden Planeten ein Ende setzen können.»
Diese Worte von Stephane Hessel, der bekannte politische Aktivist, Widerstandkämpfer und Lyriker, haben nichts an ihrer Aktualität verloren, denn sie rufen zum Widerstand gegen die Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft auf. Eine Ungerechtigkeit, die auch bei uns ungebrochen aktuell ist. Ungerechtigkeit auf so vielen Ebenen in der Gesellschaft, Gefahren für unseren Planeten. Zustände über die es sich zu empören und gegen den es sich zu engagieren gilt.
Und genau dieses Engagement für eine Verbesserung der Situation und diese Empörung über den Zustand unsere Gesellschaft, ja unseres Kantons, unseres Landes, der Welt, ist es, was mich in meiner politischen Arbeit antreibt. Empörung, aber auch Hoffnung. Hoffnung darauf, dass eine andere, eine gerechtere Welt, mit einem stetigen Einsatz für unsere sozialdemokratischen Werte möglich ist.
Seit knapp 20 Jahren arbeite ich nun als Lehrkraft. Eine Aufgabe die mir nach wie vor sehr sinnstiftend erscheint. Aber auch eine Aufgabe, die mich immer wieder erschüttert zurücklässt, wenn ich aus nächster Nähe erlebe, was die Sorgen und Nöte der Menschen sind. Die Krankenkassenprämien kaum mehr leistbar, der ÖV ein enormer Budgetposten. Immer noch präsent ist mir eine Mutter, die mir sagte, dass sie ihr Kind nicht an ein geburtstagsfest schicken könne, weil sie nicht das Geld für ein kleines Geschenk habe.
Verantwortlich für die Situation der Menschen am Rande unserer gesellschaft ist ganz klar die Rechte in unserem Kanton. Sie hat sich in unserem Land so einiges herausgenommen. Schamlos hat sich unsere Umwelt und die Menschen ausgebeutet und sich profitorientiert gegen die Schwächsten gewendet und alles darangesetzt, dass soziale Netz zu zerstören, das so wichtig ist, damit niemand durch die Maschen fällt.
Es braucht ein dezidiertes Auftreten und eine starke SP, um die schädliche Politik der Angst und der Manipulierung, welche die Rechte in unserem Land betreibt zu stoppen. Es braucht eine starke SP, um unsere Umwelt zu schützen und eine Gesellschaft zu ermöglichen, in der jede und jeder sich frei entfalten kann und unabhängig von seiner oder ihrer sozialen und wirtschaftlichen Herkunft gerechte Chancen zu Verfügung stehen hat.
In diesem Bereich liegen denn auch meine politischen Schwerpunkte. Seit Jahren kämpfe ich in unserem Kanton im Bereich der Gleichstellungs- Sozial- und Bildungspolitik für eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf, für eine gute öffentliche Schule die allen Schülerinnen und Schülern gerecht wird, für die Gleichstellung der Geschlechter und gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Es erschüttert mich immer wieder, wie weit wir noch von echter gelebter Gleichstellung entfernt sind. Dabei trifft die fehlende Gleichstellung unseren gesamten Alltag: bei der Arbeit, im Ausgang, im Alter.
Seit über 20 Jahren mache ich nun Politik. Ich habe die klassische Ochsentour hinter mir. Diese Erfahrung möchte ich nun auch auf nationaler Eben einbringen. Die letzten Jahre als Landrätin, als Fraktionspräsidentin in der Oppositionsfraktion und nicht zuletzt auch als Parteipräsidentin und Mitglied der Co-Leitung des Parteirats der SPS haben mich einiges gelehrt. Kampfgeist, Durchhaltewillen, Geradlinigkeit und das stete Verfolgen des sozialdemokratischen Werte- Kompasses sind für mich unabdingbar, um unseren Anliegen bei der Bevölkerung Gehör zu verschaffen und Ihnen letztlich zum Durchbruch zu verhelfen.
Im kommenden Herbst haben wir bei den nationalen Wahlen die Chance, dass das das rechte Bollwerk endlich gebrochen wird. Um mitzuhelfen dieses für die ganze Entwicklung unseres Landes wichtige Ziel zu erreichen, möchte ich für die Nationalratsliste der SP Baselland kandidieren. Ich bin überzeugt, dass ich durch meine politische Tätigkeit, aber auch durch meine Nähe zu den Menschen in meinem Beruf, sowohl die nötigen politischen und sozialen Fähig- und Fertigkeiten als auch die notwendige kantonale Vernetzung mitbringe, die eine solche Kandidatur erfordert.
Ich möchte mit einem Zitat von Hessel enden: Unterschätzen wir nicht die Gefahren- und seien wir uns gleichzeitig bewusst, dass jede Gefahr angegangen und gemeistert werden kann!
Gerne möchte ich möchte ich dazu meinen Teil beitragen.
Eine Gesellschaft muss allen Menschen eine Perspektive bieten. Denn nur durch gerechte Chancen schaffen wir eine starke Gesellschaft!